Innendämmung - Vorteile, Nachteile & Tipps
Durch den Klimawandel und steigende Energiepreise machen sich immer mehr Menschen Gedanken darüber, wie sie Energie einsparen können. Dabei spielt die Reduzierung der Heizenergie eine zentrale Rolle: Das Heizen von Wohnräumen macht nämlich ca. 68% des Energieverbrauches bei Privathaushalten aus. Um die Heizkosten zu senken, ist die Fassadendämmung nach wie vor die effektivste Option. In einigen Fällen ist dies jedoch nicht möglich. Wie Sie Ihre Wohnräume vergleichsweise günstig und schnell mit einer Innendämmung isolieren können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Inhalt:
- Styroporplatten
- Dämmtapete
- Korkplatten
- Heizkörper Reflexionsfolie
- Vor- und Nachteile im Überblick
- Fazit
- Häufige Fragen zu Innendämmung
Innendämmung mit Styroporplatten
Ihr Haus verfügt bisher über keine Fassadendämmung? Sie können Wohn- und Arbeitsräume alternativ mit Dämmplatten aus Styropor isolieren. Diese werden einfach mit Styroporkleber an den Zimmerwänden und der Decke befestigt. Normaler Tapetenkleister ist für die Montage nicht geeignet.
Die Platten sind in mehreren Stärken verfügbar, wobei dickere Varianten einen höhere Dämmwirkung erzielen. Um herauszufinden, wie viele Platten benötigt werden, sollten Sie vor dem Kauf die Fläche der Innenwände und der Decke ausmessen. Das Ermitteln der Fläche ist außerdem wichtig, um zu erfahren, welche Menge Kleber für die Montage gekauft werden muss. Pro Quadratmeter werden ca. 500 - 900 Gramm hiervon benötigt.
Schon gewusst? Der Fachbegriff von Styropor ist EPS (expandierter Polystrolpartikelschaum). Der Name Styropor ist den meisten jedoch geläufiger und ein eingetragener Markenname. Die Rechte an dem Begriff hält aktuell der Industrieverband Hartschaum (IVH).
Montageanleitung für Dämmplatten aus Styropor
Das Anbringen von Dämmplatten aus Styropor ist nicht schwer und die Montage kann auch von Laien in wenigen Arbeitsschritten problemlos durchgeführt werden. Die einzelnen Arbeitsschritte im Überblick:
- Unebenheiten ausbessern und Untergrund reinigen
- Zuschnitt der Dämmplatten auf die passende Größe
- Styroporkleber ganzflächig auftragen
- Dämmplatte zeitnah auf die mit Kleber bestrichene Fläche kleben

Das Anbringen der Styroporplatten ist in wenigen Arbeitsschritten möglich.
Tipp: Um die Dämmplatten nach dem Aushärten des Klebers zu verputzen, sollte vorher ein sogenanntes Armierungsgewebe an den Platten befestigt werden. Hierbei handelt es sich um Glasfasergewebe, was optische einem Fliegengitter ähnelt. Durch das Gewebe wird die Tragfähigkeit des Putzes erhöht. Außerdem dient es der Vorbeugung von Rissen im fertigen Putz.
Dämmtapeten - die bequeme Innendämmung für Jedermann
Wem das Anbringen von Styroporplatten zu aufwendig ist und trotzdem etwas für die Umwelt und den Geldbeutel tun will, der sollte sich Dämmtapeten ansehen. Diese speziellen Tapeten können den Wärmeverlust über die Wände um bis zu 16 % reduzieren. So kann auch mit einfachen Mitteln in jeder Heizperiode bares Geld eingespart werden.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Tapeten wird die Thermotapete nicht mit Tapetenkleister, sondern, genau wie Styroporplatten, mit speziellem Styroporkleber an der Wand befestigt. Dämmtapeten sind dabei in unterschiedlichen Varianten erhältlich: Für Fans der Vliesoptik gibt es die Dämmtapete vlieskaschiert. Wer dagegen einen möglichst schlichten Look bevorzugt, für den ist die Dämmtapete pappkaschiert.

Mit Dämmplatten, Dämmtapete, Korkplatten und/oder Reflexionsfolien sind einfache Mittel für die Innendämmung.
Korkplatten: Innendämmung aus nachwachsenden Rohstoffen
Mit Korkplatten können Sie Ihre Wohnräume auch mit nachwachsenden Rohstoffen von innen dämmen. Die isolierende Wirkung ist jedoch geringer als bei Dämmplatten aus EPS. Im Vergleich zu Styropor eignen sich Platten aus Kork auch für zum Tapezieren. Damit die Feuchtigkeit austreten kann, sollte hierbei auf Tapete aus Papier, wie z.B. Raufasertapete gesetzt werden. Auch Korkplatten können nicht mit herkömmlichem Tapetenkleister an der Wand befestigt werden. Hierfür gibt es speziellen Korkkleber.
Übrigens: Ähnlich wie bei der Innendämmung durch Styropor reduzieren auch Platten aus Kork den Schall, der nach innen und außen dringt.
Einfach und schnell - Heizkörper Reflexionsfolie
Mit einer Heizkörper Reflexionsfolie kann man innerhalb von wenigen Minuten eine effektive Wärmedämmung montieren. Die Folie mit Aluminiumbeschichtung wird hierfür zwischen dem Heizkörper und der Außenwand angebracht. Die beschichtete Seite zeigt dabei nach innen. So hilft die Folie dabei, Heizungswärme in den Innenraum abzustrahlen und gleichzeitig Kälte von außen abzuhalten. Reflexionsfolien können selbstverständlich keine Fassadendämmung ersetzen. Sie sind durch den geringen Installationsaufwand aber ideal, um z. B. in Mietwohnungen eine einfache Energiesparmaßnahme zu installieren.
Vor- und Nachteile von Innendämmung im Überblick
Neben den Vorteilen gibt es bei der Innendämmung auch einige Nachteile im Vergleich zur Außendämmung. In diesem Abschnitt haben wir die Pros und Contras kurz für Sie zusammengefasst:
Vorteile:
- Styropor hat eine hohe Dämmwirkung
- in nahezu allen Innenräumen umsetzbar
- Maßnahmen für Innendämmung deutlich günstiger als Außendämmung
- teilweise innerhalb weniger Minuten montierbar (Reflexionsfolie für Heizungen)
- Innendämmung aus Styropor oder Kork bietet gleichzeitig spürbaren Schallschutz
- Verdeckt kleinere Unebenheiten und Risse
Nachteile:
- geringere Dämmwirkung als Außendämmung
- Dämmung durch Platten verringert die nutzbare Fläche von Innenräumen minimal
- nicht bei Fachwerkbauten nutzbar
- Gefahr von Schimmelbildung bei unsachgemäßer Montage
Fazit
Eine Innendämmung ist als günstige Alternative für Häuser und Wohnungen geeignet, die aus verschiedenen Gründen bisher nicht von außen gedämmt werden konnten. Je nachdem, wie viel Zeit und Geld man investieren möchte, gibt es z. B. mit einer Reflexionsfolie eine Lösung, mit der man bereits für unter 10 € etwas Gutes für die Umwelt und den eigenen Geldbeutel tun kann.
In Bezug auf die Dämmwirkung erreicht eine Innendämmung den Effekt einer modernen Außendämmung jedoch bei weitem nicht. Zudem sind nicht alle vorgestellten Maßnahmen für jede Bausubstanz geeignet. Bei Altbauten sollte beispielsweise keine Innendämmung aus Styropor genutzt werden, damit sich keine Feuchtigkeit zwischen Wand und Dämmplatte stauen kann.

5 Kommentare
in unserem Shop und in unseren Filialen finden Sie passenden Styroporkleber zum Kleben von Styroporplatten u.v.m.
Hier der Link zum Produkt: https://www.tedox.de/styroporkleber-4-kg-202914.html
Viele Grüße
Ihr tedox Redaktionsteam
Gibt es spezielle Empfehlungen für Materialien, die gleichzeitig umweltfreundlich und langlebig sind?
vielen Dank für die Nachfrage. Leider führen wir derartige Materialien nicht in unserem Sortiment, und können leider auch keine Empfehlung dazu abgeben, da wir darauf nicht spezialisiert sind.
Viele Grüße, das tedox-Redaktionsteam
Ich hätte eine Vliestapete, die ich gern verwenden würde.
Ist das zu undurchlässig und fördert die Schimmelbildung?
Wenn es geht, dann auch auf die Raufaser, oder muss sie unbedingt entfernt werden?
Viele Grüße
grundsätzlich ist Vliestapete tatsächlich atmungsaktiv und fördert ein angenehmes Raumklima. Ob die Schimmelbildung gefördert wird, hängt eher damit zusammen, ob die Innendämmung professionell angebracht wurde, wie die Bausubstanz beschaffen ist, und ob regelmäßig und ausreichend gelüftet wird.
Grundsätzlich ist es ratsam, alte Tapete rückstandslos zu entfernen, bevor eine neue angebracht wird. So vermeidet man bei Raufaser unter anderem, dass die Struktur durchdrückt, und dass sich unschöne Luftblasen bilden.
Sie möchten erfahren, wie man alte Tapete am besten ablöst? Auch dies können Sie in unserem Blog nachlesen: https://www.tedox.de/blog/renovieren/alte-tapete-entfernen-tapete-entsorgen/
Viele Grüße und viel Erfolg bei Ihrer Renovierung!
Ihr tedox-Redaktionsteam
grundsätzlich ist es möglich, Styropor-Dämmplatten auf eine Holzverkleidung zu kleben. Dabei gibt es jedoch verschiedene Aspekte zu beachten. Ob das im konkreten Fall sinnvoll und fachgerecht umsetzbar ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab – etwa der Beschaffenheit des Holzes oder den klimatischen Bedingungen im Raum.
Im Zweifel empfehlen wir daher, die Situation vor Ort von einem Fachbetrieb einschätzen zu lassen, bevor Sie mit der Innendämmung beginnen.
Viele Grüße
Ihr tedox Redaktionsteam